Lange Zeit dachte ich, wenn ich mein Kind nur genügend lieben würde und all die Dinge vermeide, die mir als Kind geschadet hatten, dann gäbe es keine Probleme.
Pustekuchen!
Als unser langersehntes Kind geboren war, durfte ich sehr bald erkennen, dass ich anscheinend überhaupt nichts von dem wusste, was mein Kind wirklich brauchte. Ich meine damit nicht das Tragen, Füttern oder in den Schlaf begleiten.
Ich meine all die Fragen, die auftauchen, wenn das Kind weint, schreit, sich aufbäumt oder den Blickkontakt vermeidet oder sich abweisend verhält, nicht mehr richtig schläft, unruhig ist…
Ich meine, wenn das Kind schlichtweg Rätsel aufgibt und man an die eigenen Grenzen kommt, weil sich das Kind emotional entfernt. Ganz gleich, wie alt es ist.
Es war entsetzlich für mich, als sich immer häufiger solche Fragen in meinen Kopf schlichen, wie:
Bin ich überhaupt eine gute Mutter oder kann ich jemals eine werden?
War es vielleicht ein Fehler, dass ich ein Kind bekommen habe?
Warum kann ich mein Kind nicht verstehen?
Was mache ich nur falsch?