Viel mehr als Du annimmst…
Hast Du eine Vorstellung, was es für Dein Kind bedeutet, wenn Du es in den Arm nimmst und hältst?
So ganz ohne Erwartung und Forderung? Ohne Anspruch und ohne Bewertung?
Einfach nur, weil Dein Kind Dein Kind ist!
Einfach Einmalig! Einfach Großartig! Einfach Besonders! Einfach oftmals unerklärlich!
Einfach, weil es Dein Kind ist!!
Selbst in Situationen, in denen Du Dich gar nicht danach fühlst und am liebsten allem und jedem den Rücken kehren möchtest. Im fiesesten Stress und in den unmöglichsten Zeiten. In Augenblicken, in denen Du Dich fragst, wozu Du dies alles tust….
Ganz ehrlich – Du weißt, was Du jeden Tag leistest! Das solltest Du jedenfalls wissen!!!Egal, ob als Mama oder Papa. Du leistest Großartiges!! Immer wieder.
Du wirst an manchen Tagen alles mit Humor nehmen, auch schlechte Nachrichten mit Gleichmut ertragen. Dann kannst Du Gefühlsausbrüche Deines Kindes geduldig begleiten, erträgst alles mit Gleichmut, und selbst todmüde kannst Du noch mit Deinem Kind spielen oder mitfühlend zuhören….
An solchen Tagen bist Du für Dein Kind einfach der beste Mensch auf Erden!
Und Dein Kind nimmt es als natürlich, als selbstverständlich hin.
An anderen Tagen, scheint alles irgendwie extremer, lauter. Du bist ungeduldig, angespannt, unausgeglichen. Und Du könntest im Stehen einschlafen…. Du willst einfach nur Deine Ruhe haben! Und Du fragst Dich, wie Du den Tag nur überstehen sollst…
An solchen Tagen passiert bei Deinem Kind sehr viel mehr, als Du ahnst!
Wenn Dein Kind noch recht jung ist, also unter 6 oder 7 Jahren, dann wird Dein Kind Deinen Stimmungswandel nicht einordnen können. Stattdessen wird es sich unbewusst dafür verantwortlich fühlen, wenn Du vielleicht ungerecht und/oder heftig reagierst. Dein Kind kann sich höchst wahrscheinlich noch nicht erklären, dass Du es liebst und trotzdem gleichzeitig schlecht gelaunt oder „abweisend“ sein kannst. Du weißt das, denn Du bist erwachsen. Doch Dein Kind kann das nicht! Deinem Kind fehlt dafür die nötige Reife, um für Dich Verständnis aufzubringen. Das ist völlig natürlich. Und sollte und darf auf keinen Fall von Dir eingefordert werden.
Und bei älteren Kindern?
Doch selbst bei älteren Kindern und auch Jugendlichen, besteht die Gefahr, dass sich Schuldgefühle entwickeln, wenn es Mama oder Papa schlecht geht. Dies kann leider auf längere Sicht eine sehr ungünstige Auswirkung auf die emotionale Entwicklung des Kindes haben. Auch auf Dein Kind. Und genau dies soll verhindert werden! Denn wenn Dein Kind sich emotional nicht gesund entwickeln kann (hierfür gibt es viele Gründe!), kann es kein echtes soziales Verhalten entwickeln. Und dies kann sich mehr als nachteilig auswirken….
Bedeutet das nun, dass Du immer gut gelaunt sein musst?
Oder sind der Streit und die schlechte Stimmung bereits vorprogrammiert?
Nun – ich würde sagen Jein!
Denn selbstverständlich ist niemand von uns jeden Tag in seiner Mitte. (Okay, manche vielleicht schon, aber haben die auch Kinder??). Du weißt, dass dies ein Anspruch ist, der schnell in Frustration endet. Also bei aller Mühe und allem Einsatz – ich kenne keine Mama und keinen Papa, die oder der immer nur entspannt und in der inneren Ordnung ist! Solltest Du also auch zu den Elternteilen gehören, die diese Schwankungen kennen, dann herzlich willkommen, Du bist nicht alleine!! Und Dein Kind ist eben auch nicht jeden Tag in der gleichen guten Verfassung.
Doch zurück zu der Frage, ob Du immer gut drauf sein musst:
Doch zurück zu der Frage, ob Du immer gut drauf sein musst:
Ganz sicher nicht müssen. Doch solltest Du Dir stets vor Augen führen, was es mit Deinem Kind macht, wenn es Dein >schlecht drauf sein< auf sich bezieht…
Daher sorge unbedingt dafür, dass Dein Kind Dein “Unwohlsein” niemals auf sich beziehen muss!
Doch die eigentlich Ursache liegt viel tiefer. Es gibt da nämlich eine gefährliche Ansicht und gesellschaftliche Bewertung: Eine Mama oder ein Papa, mit immer guter Laune ist sicherlich auch eine gute Mama oder ein guter Papa. Und schon ist der Anspruch erhoben, möglichst immer gut zu sein, um dadurch sowas wie perfekt zu sein. (Und daraus entsteht schnell der Gedanke, dass man dann beliebter wäre…). Verrückt – und leider stark verbreitet.
Es gibt einige solcher Verdrehtheiten und sie halten sich hartnäckig. Leider! Denn sowas erhöht den Druck, den Mamas und Papas ganz bestimmt nicht auch noch brauchen!!
Also, wichtig ist sicherlich erst einmal Deine Akzeptanz, dass Du nicht perfekt sein musst! Es gibt keine perfekte Mutter und auch keinen perfekten Vater! Denn im Grunde, stellst Du Dir ja was unter diesem „Perfekt-sein“ vor. Doch letztendlich entscheidest nicht DU, ob Du eine gute Mama oder ein guter Papa bist, sondern Dein KIND! Und das wird auch so bleiben.
Hui. Und nun?
Erinnere Dich einfach an Deine Mama oder an Deinen Papa – wie fällt Dein Urteil aus? Waren sie gut zu Dir? Hattet Ihr eine gute Beziehung, war Euer Verhältnis vertrauensvoll und ehrlich? Vielleicht hast Du Dir als Kind vieles anders gewünscht. Und auch etwas anderes gebraucht. Doch Deine Mama oder Dein Papa waren nicht in der Lage Dir das zu geben. Vermutlich, weil sie es nicht besser wussten oder sie gedacht haben, dass sie es super machen. Vielleicht hat ihnen aber auch selber etwas gefehlt hat….
Jedoch entscheidest einzig und allein Du darüber, ob oder was Du gebraucht hättest und wie Eure Beziehung war – jedenfalls durch Deine Brille betrachtet! Und dies ist völlig natürlich.
Doch sehr wahrscheinliche haben Deine Eltern auch nur das Beste für Dich gewollt. Doch eben aus ihrer Sicht! Verstehst Du, was ich damit meine? Und vermutlich würden sie die Dinge von einem völlig anderen Standpunkt beschreiben und sehen, als Du, wenn Du sie fragen würdest…. Und auch dies ist völlig natürlich.
Wenn Du also etwas anders machen willst, als bisher, dann solltest Du jetzt anfangen, eine andere „Brille“ aufzusetzen. Eine Brille, mit der Du nicht nur eine Landkarte siehst, sondern auch die vielen unterschiedlichen Wege erkennen kannst, um Dein Kind anders zu sehen! Und vor allem die Bedürfnisse Deines Kindes wirklich zu erkennen.
Was DU für gut hältst, muss nicht unbedingt gut für Dein Kind SEIN!
Denn, Deine innere Haltung gegenüber Deinem Kind ist ausschlaggebend, wer Du für Dein Kind sein kannst – und vor allem, wie Dein Kind Dich wahrnimmt!
Dass Du Dich um alles Mögliche kümmerst und Dein Kind versorgst, daran zweifle ich nicht. Du willst ganz gewiss auch nur das Beste für Dein Kind! Vermutlich kommst Du dabei auch immer wieder an Deine Grenzen und bist am Rande der Erschöpfung. Doch was passiert da tatsächlich noch?
Du bist schließlich noch viel mehr für Dein Kind als nur der Versorger/die Versorgerin.
Ja, Du bist auch Seelentröster, Begleiter und Ratgeber, Zuhörer, Unterstützer, usw. Und das ist wunderbar. Dein Kind braucht das. Doch Dein Kind braucht noch mehr: Es braucht Dich! Es braucht Dich mit einer gewissen Einstellung, ja mehr noch – eine bestimmte grundsätzliche emotionale Präsenz. Durch diese Haltung ermöglichst Du Deinem Kind, sich tief und vertrauensvoll an Dich binden zu wollen. Und dies ist letztendlich die Quelle von Allem.
Es ist Deine Emotionale Präsenz, die Deinem Kind ein sicheres Gefühl gibt und hilft, dass es sich entspannen kann. Und diese innere Haltung hat zur Folge, dass Du in herausfordernden, und vielleicht sogar richtig schwierigen Situationen, die Dinge anders betrachten und erleben kannst. Eben fokussiert auf das, was Dein Kind gerade braucht – und dadurch eben auch anderes reagieren kannst!
Was bedeutet das für Dich und Dein Kind?
Statt des typischen „Was soll ich nur tun?“ heißt es von nun an:
„Was braucht mein Kind gerade?“
Dies ist eine völlig andere Herangehensweise! Du wirst schnell merken, dass Du mit solche einer Haltung freie Entscheidungen treffen kannst und wesentlich besser situativ auf Dein Kind eingehen kannst!
Du wirst den Wutanfall Deines Kindes nicht nur ertragen, sondern Du kannst es entsprechend begleiten und unterstützen. Du ermöglichst Deinem Kind emotionalen Raum und kannst sogar noch Nähe in solchen Situationen herstellen und halten. Was für ein Geschenk für Dein Kind – und was für eine Bereicherung für Dich!
Du wirst den nächsten emotionalen Ausbruch Deines Kindes, weil es vielleicht etwas nicht bekommt, seine Sachen wegräumen soll, oder weil es halt gerade eine schlechte Zeit durchmacht, nicht negativ bewerten. Du versuchst auch nicht mehr krampfhaft bestimmte Situationen zu vermeiden, sondern Du bist darauf vorbereitet, dass bestimmte Dinge passieren. Du erhältst mit Deiner neuen Haltung viel mehr Freiheiten, wie Du reagieren kannst und wie Du mit Deinem Verhalten diese herausfordernden Situationen steuern kannst.
Mit Deiner Haltung „Was braucht mein Kind gerade?“, bzw., „Was fehlt meinem Kind gerade?“, wirst Du nicht mehr versuchen ein „Pflichtprogramm“ zu befolgen, sondern Du erhältst endlich die Möglichkeit, Dein Kind wirklich mitfühlend zu begleiten.
Es geht also nicht darum bestimmte Situationen zu vermeiden oder gar zu ignorieren, sondern Dein Verhalten in solchen Situationen zu verändern und anzupassen. Und dafür ist Deine veränderte Haltung wichtig.
Wie fühlt sich das an??
- Mit geringerem Erwartungsdruck an Dich und Dein Kind die Situationen betrachten, bedeutet auch für Euch beide mehr Gelassenheit, wenn mal was schiefläuft.
- Dein Kind in jeder Situation angemessen begleiten zu können, bedeutet für Dich und Dein Kind viel mehr Freiheiten und viel mehr Entscheidungsspielraum.
- Du kannst sogar in herausfordernden Situationen die Beziehung zwischen Deinem Kind und Dir stärken und vertiefen.
Für Dein Kind bedeutet es, es kann Dir vertrauen und darf sich auf Dich einlassen. Es fühlt sich von Dir verstanden. Egal, was gerade passiert.
Und genau so sollte es sein.
Denke immer daran:
Du bist das Beste, was Deinem Kind passieren kann –
jeden Tag, immer wieder!
Fühlst Du Dich ermutigt die Situation mit Deinem Kind mit anderen Augen zu sehen? Dann erfahre regelmäßig mehr über die Möglichkeiten eine stabile und lebendige Beziehung mit Deinem Kind zu führen!
Melde Dich jetzt an, ich freu mich auf Dich.
Herzlichst
Deine Alexandra